Auf meinen Eisenbahn-Fototouren gibt es einige Anlaufpunkte die ich hier kurz vorstelle.
Die Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V. hat den stillgelegten Landbahnhof Almstedt-Segeste zu einem Museumsbahnhof umgestaltet. Man findet dort ca. 40 Fahrzeuge und eisenbahnspezifische
Details, die im wesentlichen die Epoche der frühen 50er Jahre darstellen.
Im Vereinseigentum befindet sich auch die etwa 5 Kilometer lange eingleisige Normalspur-Nebenbahnstrecke der Almetalbahn vom DB-Bahnhof Bodenburg nach Almstedt-Segeste. An Tagen der offenen Tür
werden im Museumsbahnhof und auf einem ca. 1 km langen Streckenabschnitt Führerstandsmitfahrten angeboten. Zur Zeit ist eine T3 Baujahr 1901 betriebsfähig. Diese Lok ist zugleich ein Industriedenkmal
des Landes Niedersachsen.
Das BW Arnstadt beherbergt seit 1994 das Eisenbahnmuseum des Förderverein BW Arnstadt/hist. Gegründet wurde das BW 1868. Die Gleise 1-5 des Museums wurden 1898 in Betrieb genommen. Heute hat
der Lokschuppen 22 Unterstände.
Zur Zeit sind 8 Dampflokomotiven in Arnstadt beheimatet. 7 Dampfloks gehören der Deutschen Bahn.
1977 wurde das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen eröffnet. Mit einer Fläche von 46.000m² ist es das größte private Eisenbahnmuseum Deutschlands. Es gibt ca.180 Exponate zu besichtigen.
Zweimal im Jahr gibt es als Saisonhöhepunkte die Museumstage an denen Gastlokomotiven zu Besuch sind. Mehrmals pro Jahr werden im Museum Führerstandsmitfahrten angeboten und von April bis Oktober
fährt an jedem ersten Sonntag des Monats die Ruhrtalbahn mit Dampf von Bochum-Dahlhausen nach Hagen und zurück.
Zum Jubiläum 150 Jahre Deutsche Eisenbahn fand 1985 in Bochum-Dahlhausen die große Fahrzeugausstellung unter dem Motto Zug der Zeit - Zeit der Züge statt. Seitdem Besuche ich das Eisenbahnmuseum
regelmäßig.
Das Eisenbahnmuseum Dieringhausen wurde 1982 nach Schließung des Bahnbetriebswerks Dieringhausen gegründet. Einzigartig ist die Anlage durch ihre Anordnung über 3 Ebenen. Auf der untersten Ebene
befindet sich der Hauptteil der Anlage mit Lokschuppen, Drehscheibe und Wasserkran. Auf der zweiten Ebene befinden sich Kohlenbunker und die ehemaligen Diensträume. Über dieser folgt noch die dritte
Ebene, wo sich Abstellgleise befinden.
Nach einigen turbulenten Jahren und der Auflösung des Vereins wurde im Jahr 2009 ein Neuanfang gemacht. Leider mussten vorher einige Lokomotiven abgegeben werden. Mit der preußischen T 14 und einer
aus Rumänien zurückgeholten G10 wird die Sammlung aber nun wieder vergrößert.
Regelmäßig verkehrt vom Eisenbahnmuseum auch der "Bergische Löwe" mit der Dampflok "Waldbröl" auf der Wiehltalbahn.
Im Jahr 1984 besuchte ich die Hammer Eisenbahnfreunde zum ersten Mal. Damals noch in Begleitung meiner Eltern machten wir uns mit dem Sonderzug auf den Weg nach Hamm-Uentrop.
Einiges hat sich bis heute verändert. Die beiden Dampfloks "Hermann Heye" und die "80 039" die unseren Sonderzug damals gezogen haben sind heute abgestellt. Stattdessen werden die Dampfsonderfahrten
auf der Strecke Hamm-Lippborg von der "Radbod" gefahren. Seit 1990 gehören die letzten 4km der Strecke zwischen Schmehausen–Lippborg-Heintrop den Hammer Eisenbahnfreunden. Überregional bekannt sind
die Hammer durch die deutschlandweit eingesetzte V200 033.
Zur Zeit sind noch die V60 615, die D53, die Köf II 4202 betriebsfähig und für Nebenbahen zugelassen. Der Waggonpark besteht aus einem Personenzug der 1930er Jahre mit offenen Plattformwagen der 3.
und 4. Klasse, und einem Zugverband aus Umbauwagen der Bauart 3yg der 1950er Jahre. Außerdem gibt es einige einsatzbereite Güterwagen.
Die vereinseigene Dampflok wurde 1942 bei Borsig gebaut. Der Bahnhof Vienenburg ist das älteste Bahnhofsgebäude in Deutschland.Er wurde bereits 1840 erbaut. Direkt am Bahnhof befindet sich ein kleines, feines Eisenbahnmuseum.
1885 wurde die Rübelandbahn, die vor der staatlichen Übernahme Harzbahn hieß, fertiggestellt. Wegen der extremen Steigungen wurde bis 1920 in einigen Streckenabschnitten als Zahnradbahnbahn gefahren. Erst die stärkeren Lokomotiven und eine teilweise geänderte Streckenführung machten dies überflüssig. 1960 wurde die Rübelandbahn nochmals umgebaut und dabei auch elektrifiziert. Das Stromsystem ist in Deutschland einmalig und beträgt 25kV bei 50Hz. Auf den 14km Fahrstrecke wird ein Höhenunterschied von mehr als 300m überwunden. Mehrmals im Jahr fährt die 95 027 auf der Steilstrecke zwischen Blankenburg und Rübeland im Harz.
1972 wurde der Verein Dampfeisenbahn Weserberland gegründet. Das Herzstück des Vereins ist die 1943 erbaute Dampflok 52 8038 die seit 1995 für den Verein unterwegs ist. Gefahren wird regelmäßig auf der Hausstrecke Stadthagen Rinteln.
Seit 1971 betreibt der Verein auf der 10km langen Strecke zwischen Haaksbergen und Boekelo einen Museumsbetrieb. Zum Einsatz kommt eine bunte Mischung aus Dampf und Dieselloks aus ganz Europa. Zur
Zeit hat der Verein 7 Dampfloks, (5 betriebsfähig), 11 Dieselloks, (6 betriebsfähig) und einen Schienenbus. Die älteste Lok des Vereins ist die preußische T3 von 1896 die zur Zeit leider nicht
betriebfähig ist. Die älteste betriebfähige Lokmotive ist die 1901 gebaute "Kikker".
Als Besonderheit besitzt die Strecke keine Verbindung zum Streckennetz der Niederländischen Staatsbahn mehr. 1974 wurde die Autobahn A35 gebaut und die Verbindung nach Enschede unterbrochen. Seitdem
endet die Strecke in Boekelo.
Seit 1975 betreibt der Verein auf der 22km langen Strecke Apeldoorn-Dieren einen Museumsbetrieb. Zum Einsatz kommen Dampfloks hauptsächlich aus Deutschland und Dieselloks aus den Niederlanden. Zur
Zeit hat der Verein 11 Dampfloks, davon 6 betriebsfähig, und 13 Dieselloks, (11 betriebsfähig). Als Besonderheit besitzt der Verein eine betriebsfähige 44 und eine 52 in grauer
Ursprungslackierung.
Betrieblicher Mittelpunkt des Vereins ist der Bahnhof Beekbergen, wo sich auch die Hauptwerkstatt und die Drehscheibe befindet.
Am ersten Septemberwochenende finden alljährlich die großen Dampftage statt, an denen Foto(güter)züge mit allen betriebsfähigen Lokomotiven auf der Strecke unterwegs sind.
Das Dampflokwerk Meinigen ist das letzte große Instandhaltungswerk für Dampfloks in Westeuropa.
Hier werden die Dampflokomotiven vieler Museums- und Schmalspurbahnen gewartet und untersucht. Die regelmäßige Abnahme von Kessel und Fahrwerk wird hier ebenfalls vorgenommen. Das Werk kann alle
Komponenten der Dampfloks incl. Rahmen und Kessel herstellen. Mittlerweile wurden sogar einige Dampfloks komplett neu gebaut.
Das Werk ist jeden ersten und dritten Samstag im Monat zu besichtigen. Die Führungen beginnen um 10 Uhr. Außerdem finden jährlich am ersten Septemberwochenende die Meininger Dampfloktage statt. Dann
sind auch viele Dampflokomotiven mit Ihren Sonderzügen zu Gast.
Mehrmals im Jahr fährt die Arbeitsgemeinschaft Westfalendampf mit schweren Dampfschnellzügen. Die Lokomotven und Wagen sind von befreundeten Vereinen gemietet. Gerne werden 01 1066; 03 1010 und 41 360 eingesetzt. Von Paderborn, Lippstadt, Münster oder Menden geht es z.B. nach Amsterdam, Borkum, Boppard, Bremen, Cochem, Goslar, Hamburg, Norderney oder Koblenz.
Im Jahr 2012 zogen die Dampfbahnfreunde Salzwedel in den frisch restaurierten Lokschuppen in Wittenberge ein. Nach 18 Jahren im ehemaligen BW Salzwedel wurde ein Umzug nötig nachdem man an dem alten Standort nicht bleiben konnte.
Mit ca. 140km Steckenlänge betreibt die Harzer Schmalspurbahn (HSB) das größte zusammenhängende, dampfbetriebene Streckennetz in Europa. Der erste Streckenabschnitt der heutigen HSB wurde 1887
eröffnet. Heute besteht das Streckennetz aus der Harzquerbahn, der Selketalbahnund der Brockenbahn.
Der Bahnhof Brocken ist auf 1125m Höhe der am höchsten gelegene Bahnhof Deutschlands der von einer Bahn ohne Zahnrad befahren wird. 940m Höhenunterschied muss die Bahn von Nordhausen bis zum Brocken
überwinden. (ca. 880m von Wernigerode).
Zur Zeit sind, neben den Triebwagen und Dieselloks, 15 Dampfloks betriebsfähig. Die älteste wurde 1897 gebaut. Gefahren wird nach Sommer und Winterfahrplan.
Die Selketalbahn ist die älteste Strecke der Harzer Schmalspurbahn (HSB). Obwohl sich auf ihr die steilsten Abschnitte des gesamten HSB-Netzes befinden, steht sie im Schatten der viel bekannteren Brockenbahn. Landschaftlich abwechslungsreicher als die Harzquer- und Brockenbahn führt die Selketalbahn vom Harznordrand durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft bis hinauf auf die Hochebene des mittleren Harzes. Der erste Streckenabschnitt wurde bereits 1887 eröffnet und ist damit der älteste Teil des gesamten HSB-Netzes. Heute fährt die Selketalbahn von Quedlinburg bis zur Eisfelder Talmühle. Der Abschnitt Quedlinburg - Gernrode wurde erst im Jahr 2006 eröffnet. Eine betriebliche Besonderheit ist die Wendeschleife in Stiege, die die kleinste einer öffentlichen Eisenbahn in Deutschland ist. Auf der Selketalbahn kommen verschiedene Dampflokomotiven zum Einsatz. Diese sind meistens Einzelstücke. Die von der Harzquer- und Brockenbahn bekannten Neubaumaschinen mit der Achsfolge 1`E´1 kommen hier nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
Die Rügensche Kleinbahn, wie der Rasende Roland richtigerweise heißt, betreibt auf der Insel Rügen auf einer Strecke von ca. 24km eine Schmalspurbahn mit 750mm Spurweite.
1895 eröffnet hatte das Netz der Schmalspurbahn zeitweise eine Länge von knapp 100km. Die heute noch betriebene Strecke von Puttbus nach Binz ist der älteste Teil der Kleinbahn. Die älteste noch
eingesetzte Dampflok ist von 1913.
Gefahren wird mit verschiedenen Maschinen im Regelbetrieb. Im Sommer gibt es auf dem Abschnitt Puttbus-Binz einen Zwei-Stunden-Takt, zwischen Binz und Göhren einen Ein-Stunden-Takt. Für die
gesamten 24 km benötigt der "Rasende Roland" ca, 1,5 Stunden.
Neben verschiedenen Dampfloks ist auch die V51 der ehemaligen Deutschen Bundesbahn erwähnenswert, mit ihr wurde 1964 nochmals der Versuch unternommen die Schmalspurbahnen in Baden-Württemberg
wirtschaftlich zu betreiben.